Petrus und Paulus im Juni
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![]() Lebensdaten: Petrus: Geboren um Christi Geburt in Betsaida (Galiläa), gestorben 64 oder 76 in Rom. Paulus: Geboren um 5 nach Christi Geburt in Tarsos (Türkei), gestorben 67 in Rom. „Du bist Petrus, der Fels, auf den ich meine Kirche bauen werde.“ Mit diesen Worten machte Jesus den einfachen Fischer aus Kafarnaum am See Genesareth zu seinem wichtigsten Gefolgsmann. Er war der Sprecher und Anführer der Apostel, und gehörte gemeinsam mit Jakobus und Johannes zu den engsten Vertrauten Jesu. So war er zum Beispiel gemeinsam mit ihnen Zeuge der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor. Auch nach der Auferstehung und den Pfingstereignissen war Petrus der Kopf der jungen Christengemeinde in Jerusalem. Später ging er nach Antiochien und Kleinasien, um dort zu missionieren. In dieser Zeit wurde er in Jerusalem von Jakobus vertreten. Schließlich reiste er nach Rom, um auch dort den Glauben zu verkünden. Dort fiel er der Christenverfolgung des Kaisers Nero zum Opfer, der ihn, vermutlich in seinen Gärten unweit des heutigen Vatikan, kreuzigen ließ. Die Überlieferung, dass Petrus auf eigenen Wunsch mit dem Kopf nach unten hängend ans Kreuz geschlagen wurde, ist nie wissenschaftlich bestätigt worden. Man hält sie auf Grund der historischen Gegebenheiten im römischen Reich für eher unwahrscheinlich. Paulus reiste fortan als Missionar durch den ganzen Mittelmeerraum. Mit den Gemeinden, die er besuchte oder neu gründete, hielt er durch Briefe Kontakt, die uns heute noch im Neuen Testament überliefert sind. Innerhalb der Kirche setzte sich Paulus beim ersten Konzil in Jerusalem dafür ein, dass auch Menschen getauft werden durften, die zuvor keine Juden waren. Um das Jahr 61 kam Paulus nach Rom, möglicherweise in Gefangenschaft. Er musste bald vor Kaiser Nero Rechnung über sein Wirken ablegen. Der Legende nach traten Petrus und Paulus gemeinsam dem Tyrannen entgegen. Da er römischer Bürger war, wurde Paulus nicht ans Kreuz geschlagen, sondern enthauptet. An den Stellen, an denen nach der Hinrichtung sein abgeschlagener Kopf aufschlug, sollen drei Quellen entsprungen sein. Über diesem Ort steht deshalb heute die Kirche zu den drei Quellen („San Paolo alle Tre Fontane“). Brauchtum: Petrus wird in unseren Breiten oft als „Wetterheiliger“ verehrt, der im Himmel thront. Dies basiert auf der Vorstellung, dass der Heilige am Himmelstor die Geschicke auf Erden überblickt. Jesus selbst hatte ja zu Petrus gesagt: „Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben.“ „Petrus“ ist griechisch und heißt „der Fels“, „Paulus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „der Kleine, Demütige“. Darstellung: Petrus wird dargestellt als Apostel oder Papst mit Schlüssel, Buch, Hahn, Fisch, Kreuz oder kopfüber gekreuzigt. Paulus wird dargestellt als Apostel mit Buch und Schwert. Patron: Petrus ist Patron der Päpste, des Bistums Osnabrück, der Metzger, Glaser, Schreiner, Uhrmacher, Schlosser, Schmiede, Bleigießer, Töpfer, Maurer, Ziegelbrenner, Brückenbauer, Steinhauer, Netzmacher, Tuchweber, Walker, Fischer, Fischhändler, Schiffer, Schiffbrüchigen, Büßer, Beichtenden, Jungfrauen, gegen Schlangenbisse, Fieber, Tollwut, Besessenheit, Fußleiden und Diebstahl. Paulus ist Patron der Weber, Teppichweber, Sattler, Seiler, Korbmacher, Zeltwirker, Arbeiterinnen, Theologen, Seelsorger, gegen Krämpfe und Ohrenleiden, Blitz und Hagel, Schlangenbisse, für Regen und eine fruchtbare Ernte. |